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Ecuador

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Ecuador
ist eine Republik im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolumbien und Peru und hat etwa 15 Millionen Einwohner. Die im Andenhochland (Sierra) auf 2850 m gelegene Hauptstadt heißt Quito; die größte Stadt Guayaquil liegt in der Pazifikküsten-Ebene (genannt Costa). Das Land ist nach der Äquatorlinie benannt, die durch das Staatsgebiet verläuft, wobei sich der Großteil desselben in der südlichen Hemisphäre befindet. Die zu Ecuador gehörenden Galápagos-Inseln befinden sich zwischen 928 km (kürzeste Entfernung) und 1272 km (weiteste Entfernung) westlich der Küste im Pazifik.

Geographie

Ecuador liegt im Nordwesten von Südamerika und ist geographisch, topographisch, klimatisch und ethnisch eines der vielfältigsten Länder der Erde. Schon Alexander von Humboldt bemerkte vor 200 Jahren, dass die einzige Konstante in der Geographie Ecuadors seine Vielfalt sei.[5] Ecuador grenzt an Kolumbien (590 km), an Peru (1420 km) und an den Pazifischen Ozean. Die gesamte Länge der Landesgrenzen beträgt 2010 Kilometer. Die Landesfläche ist mit 283.561 km2 etwas größer als die von Großbritannien (244.140 km²). Das vom Äquator durchquerte Land lässt sich in vier völlig unterschiedliche geographische Zonen aufteilen:

- der westliche Küstenbereich (Costa) besteht aus Schwemmland und einem niedrigen Küstengebirge und wird durch den Río Guayas dominiert.
- die zentrale Andenregion (Sierra) umfasst zwei von starkem Vulkanismus geprägte Gebirgsketten und das Hochtal dazwischen.
- das östliche Amazonas-Tiefland (Oriente) beginnt an den Osthängen der Anden und umfasst das dünn besiedelte Amazonasbecken.
- die Galápagos-Inseln liegen 1000 km vor der Küste im Pazifik.

Costa

Die Costa (Küste) ist der westliche Teil Ecuadors mit rund 80.000 km² Fläche. Auf diesem gut einem Viertel der Landesfläche leben etwa die Hälfte der Ecuadorianer. Die Costa besteht aus fruchtbaren Schwemmebenen und welligen Hügellandschaften von etwa 500 km Länge und bis zu 200 km Breite. Durch die Costa verläuft das bis zu 800 m hohe Küstengebirge Cordillera Costanera, das in Guayas in den Gebirgszug Cordillera Chongón-Colonche übergeht. Die südliche Costa wird durch das Flusssystem des 60 km langen Guayas und dessen Zuflüsse Babahoyo und Daule geprägt, das mit mehr als 36.000 km² größte Wassereinzugssystem der amerikanischen Pazifikküste.

Das Delta des Río Guayas bildet den größten natürlichen Hafen an Südamerikas Westküste. Die jährliche Abflussmenge des Guayas beträgt mehr als 3 Billionen Kubikmeter.[6] Weiter nördlich fließen der Esmeraldas, der Cayapas und der Chone in Richtung Pazifik, sowie ganz im Süden der Jubones. Klimatisch lässt sich die Costa in zwei Regionen einteilen, deren Grenze etwa bei Manta verläuft: den tropisch-feuchten Norden und den semiariden Süden. Grund für die Teilung ist der antarktische Humboldtstrom, der bei etwa 1 Grad südlicher Breite von der südamerikanischen Küste nach Westen in den Pazifik umlenkt.

Sierra

Die andine Region des Landes heißt Sierra (Gebirge) und ist mehr als 80.000 km² groß. In der Vergangenheit war sie die bevölkerungsreichste Region, heute leben hier 38 % der Ecuadorianer. Die Sierra besteht aus den beiden Gebirgszügen Cordillera Occidental und Cordillera Central (auch: Cordillera Oriental und selten Cordillera Real) sowie dem dazwischen liegenden Hochtal (manchmal altiplano genannt). Die Cordillera Occidental ist generell niedriger, beheimatet aber den höchsten Berg Ecuadors, den Chimborazo. Der höchste Berg der Cordillera Central ist der fast 5900 m hohe Cotopaxi. Das Hochtal befindet sich auf 1800 bis 3200 m Höhe und ist etwa 500 km lang sowie 20–30 km breit und beheimatet eine Reihe mittelhoher interandiner Berge. Aufgrund des regen Vulkanismus nannte Alexander von Humboldt das Tal „Straße der Vulkane“. Das Hochtal ist durch Bergriegel (nudos) in acht Talkessel (cuencas oder hoyas) unterteilt; andere Autoren zählen bis zu zwölf solcher Kessel.

Mit Ausnahme von Guaranda liegen alle größeren Städte der Region in solchen Talkesseln. Die cuencas sind nach Flüssen und Orten benannt, nämlich (von Nord nach Süd) dem Chota (siehe Chota-Tal), dem Guayllabamba, dem Pastaza, dem Paute, dem Chimbo, dem Ort Girón (bzw. dem Ort und Fluss Yunguilla) und dem Catamayo. Im Guayllabamba-Becken liegt Quito, die am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt (vor Sucre in Bolivien). Im Süden Ecuadors sind die zwei Kordilleren weniger eindeutig zu unterscheiden als im Zentrum und im Norden.

Oriente

Im Osten des Landes, dem Oriente („Osten“) liegen die Regenwälder des Amazonasbeckens. Die Region ist fast 100.000 km² groß, aber nur äußerst dünn besiedelt. Infolge des 1941/42 verlorenen Krieges gegen Peru musste Ecuador ein 200.000 km² großes Amazonasgebiet (40 % der damaligen Landesfläche) an das südliche Nachbarland abtreten und verlor den Zugang zum Amazonas, allerdings stand dieses Gebiet zuvor niemals unter effektivem staatlichem Einfluss.

Der Oriente lässt sich unterteilen in die dicht bewaldeten Ausläufer der Anden mit den drei Vulkanen Sumaco, Pan de Azúcar und Reventador der Subkordillere Galeras-Napo sowie in die tiefer gelegene (unter 400 m) und flache Amazonasebene. Alle Flüsse des Oriente sind Zuflüsse des Amazonas. Die wichtigsten von ihnen sind der 850 km lange Napo, der Coca, der Pastaza, der Grenzfluss zu Kolumbien Putumayo und der Aguarico. Bei Agoyán bildet der Pastaza den mit 60 Meter Fallhöhe größten Wasserfall Ecuadors. Das Klima der Region ist feucht-heißes tropisches Klima.

Galápagos

Die ca. 1000 km vom Festland entfernt im Pazifik gelegenen Galápagos-Inseln, die offiziell Archipiélago de Colón heißen, bilden die vierte geographische Zone Ecuadors. Ähnlich wie Hawaii sind die Inseln geologisch sehr jung (zwischen 700.000 und 3 Millionen Jahren) und ozeanisch-vulkanischen Ursprungs. Das heißt, sie hatten niemals in ihrer Geschichte Kontakt zum Festland. Die Gesamtfläche der auf 320 km verstreuten Inselgruppe beträgt mehr als 8000 km², von denen über die Hälfte auf die Hauptinsel Isabela entfällt. Im Nordteil der Inseln, genau auf dem Äquator, liegt mit dem Vulkan Wolf (1707 m) auch die höchste Erhebung der Galápagos-Inseln.

Klima

Das Klima Ecuadors ist sehr vielfältig. Geprägt wird das Klima zum einen durch starke regionale Temperaturunterschiede aufgrund unterschiedlicher Höhenlagen (0 bis über 6000 m). Zum anderen sind die Niederschlagsmengen äußerst unterschiedlich, bedingt durch Unterschiede in der Topographie sowie durch den Humboldtstrom. Aufgrund der Äquatornähe ist die Temperaturverteilung über das Jahr relativ gleichmäßig. Besonders in der Sierra gibt es ausgeprägte Tages-Nacht-Temperaturschwankungen.

Die klimatischen Unterschiede sind selbst innerhalb kurzer Entfernungen deutlich. So ist der Norden der Stadt Quito wesentlich wärmer und trockener als ihr Süden. Auch ist der Gipfel des Illiniza Sur vergletschert, während der benachbarte und praktisch gleich hohe Illiniza Norte meistens schneefrei ist. Entlang des Höhenprofils wird in Ecuador zwischen Tierra Caliente (bis 1000 m), Tierra Templada (bis 2000 m), Tierra Fría (bis 3000 m), Tierra Helada (bis 4800 m) und Tierra Nevada (darüber) unterschieden. Innerhalb der ersten drei dieser Höhensektoren (bis 3000 m) unterscheidet sich das Klima durch sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen, darüber sind alle Regionen niederschlagsreich.

In der nördlichen Küstenregion mit tropischem Monsunklima gibt es eine ausgeprägte Regenzeit von Januar bis Mai. Im Andenhochland gibt es keine ausgeprägte Regenzeit, allerdings gelten die Monate von November bis Mai als die regenreicheren. Die Regenzeiten werden, trotz im Mittel leicht überdurchschnittlicher Temperatur, „Winter“ und die Trockenzeiten „Sommer“ genannt.

Im südlichen Küstenstreifen sind Niederschlagsmengen von weniger als 250 mm pro Jahr vorzufinden. An den Andenwesthängen der Costa kommen bis zu 5000 mm, an den Osthängen des Oriente sogar bis über 6000 mm Niederschlag vor. In der Sierra bekommen die Talkessel lediglich 250–500 mm Niederschlag im Jahr, während Höhenlagen oft auf über 2000 mm kommen. Außer in extremen Höhen über 4800 m fällt der Niederschlag praktisch immer als Regen oder Hagel.

Berge und Vulkanismus

Die Anden sind durch den Zusammenprall zweier tektonischer Platten entstanden. Die Nazca-Platte schiebt sich von Kolumbien bis nach Patagonien mit etwa neun cm pro Jahr ostwärts, während die Südamerikanische Platte mit fünf cm im Jahr nach Westen wandert und sich über die Nazca-Platte schiebt. Die gesamte Andenkordillere ist als Subduktionszone Teil des Pazifischen Feuerrings, deshalb gibt es in Ecuador eine große Zahl aktiver und erloschener Vulkane. Insgesamt wurden 55 Vulkane gezählt, davon werden 18 als aktiv eingestuft.

Dagegen sind Erdbeben seltener und weniger heftig als beispielsweise in Chile. Der einzige noch aktive Vulkan der Cordillera Occidental ist der 4778 m hohe Guagua Pichincha östlich von Quito. Cotopaxi, Tungurahua und Sangay sind die aktiven Vulkane der Cordillera Central. Momentan werden elf Vulkane Ecuadors aktiv überwacht, davon der Cotopaxi, der Guagua Pichincha und der Tungurahua als gefährlich eingestuft.

Umwelt- und Naturschutz

Als Land mit großen Flächen tropischen Regenwaldes - ein besonders schutzwürdiger "Hotspot" der globalen Biodiversität - steht Ecuador im Focus globaler Umweltschutzinteressen. Obwohl der politische Wille zum Schutz der Biosphäre durchaus erkennbar ist, fehlt es wie den meisten Entwicklungsländern an den finanziellen Mitteln und wirksamen Methoden, solche Ziele wirksam umzusetzen. Daher wurde in der Vergangenheit meist den wirtschaftlichen Interessen der Vorrang gegeben, wenn es zu Konflikten zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung kam.

Seit 2007 macht die ecuadorianische Regierung mit dem Vorschlag Schlagzeilen, auf die Erdölförderung in dem bedeutenden Nationalpark Yasuní (Amazonastiefland) zu verzichten, wenn Sie die Hälfte des zu erwartenden Gewinnes von der Staatengemeinschaft für den Waldschutz bekäme. 2008 wurde dazu vorausschauend das staatliche Waldschutzprogramm "Programa Socio Bosque" (PSB) ins Leben gerufen: Indigenen und afro-ecuadorianischen Gemeinden sowie privaten Waldbesitzern, die sich zu einem langfristigen Waldschutz verpflichten, zahlt der Staat Geld und bietet ihnen somit eine Alternative zur illegalen Holznutzung. Die Nachfrage nach den derzeit auf 20 Jahre abzuschließenden Verträgen ist groß. Seit 2010 zeigen sich erste Erfolge des Appelles an die Weltgemeinschaft: Einige Industriestaaten - darunter Deutschland und Österreich - haben sich bereiterklärt, dem Land im Rahmen des Klimaschutzinstrumentes REDD Geld für den Schutz der Wälder zur Verfügung zu stellen. Daran sind strenge Auflagen gebunden, die Ecuador jedoch bereit ist, zu erfüllen. Im Jahre 2011 konnten mit Mitteln des PSB bereits 600.000 ha Wald geschützt werden, der Bedarf liegt jedoch bei rund 4 Mio. ha.

 

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